Steckbrief Biogasanlage Hölzl

Biogasanlage: Hölzl Klaus & Hölzl Klaus jun.
Anlagenplanung und Projektierung: Ing. Büro b.r.e., A. Bürger, M. Wild
Inbetriebnahme: 2006 / Flexibilisierung Januar 2017
Elektrische Leistung: 1.700 kW
Thermische Leistung: 1.706 kW
 

Wesentliche Anlagenkomponenten:

1 Annahmegrube für Hühnertrockenkot 170 m³
1 Fermenter mit Foliendach 1.000 m³
1 Nachfermenter mit Foliendach 400 m³ Gasspeicher 2.000 m³
3 Gärrestelager mit Betondecke 1.000 m³
1 Gärrestelager mit Betondecke 2.000 m³
1 Fermenter Altanlage mit Betondecke 664 m³
1 Nachfermenter Altanlage mit Betondecke 664 m³
1 Gärrestelager Altanlage 1 mit Betondecke 380 m³
1 Gärrestelager Altanlage 2 offenen 618 m³
1 Feststoffbeschickung, Fabrikat Doma 60 m³
Rundbogenhalle mit Gasspeicher neu 2.800 m³
1 Wärmepufferspeicher neu 100 m³
1 BHKW-Modul Bestand (flexibel) 200 kW
1 BHKW-Modul Bestand (flexibel) 200 kW
1 BHKW-Modul Bestand (flexibel 200 kW
1 BHKW- Modul neu (flexibel) 550 kW
1 BHKW- Modul neu (flexibel) 550 kW
1 Trafostation 2,5 kVA
1 Trafostation 1,6 kVA

Substratgrundlage Jahr 2016:
4.600 t Maissilage (33 % Anteil)
1.600 t Ganzpflanzensilage (11% Anteil)
3.000 t Grassilage (22 % Anteil)
4.600 t Festmist (Rinder, Hühner) (33 % Anteil)
13.800 t Gesamtsubstratmenge/ Jahr

Stromproduktion Jahr 2016:
5,25 Mio. kWh / Jahr

Wärmeproduktion pro Jahr:
5,83 Mio kWh / Jahr

Auslastung Betriebsstunden
pro Jahr 2016: 99,6%

Potential

  • Die Biogasanlage Hölzl ist in der Lage,1.500 Durchschnittshaushalte mit Strom und bis zu 170 Haushalte mit Wärme zu versorgen. Der Strom wird in das öffentliche Stromnetz und die Wärme in drei Nahwärmenetze mit rund 75 angeschlossenen Anwesen in umliegende Nachbarortschaften geliefert.
  • Die Einsparung an Heizöläquivalent beträgt rund 580.000 Liter abzüglich des Eigenversorgungsanteils und sonstiger Wärmeverluste
  • Die mögliche Einsparung an CO2 äquivalenten Treibhausgasen gegenüber der Energieerzeugung aus fossilen Energien beträgt rund 2.300 t pro Jahr.

Zukunftsperspektive der Biogasanlage Hölzl

  • Biogasanlagen sollen zukünftig nicht mehr 8760 Jahresstunden durchgehend betrieben werden. Dem politischen Willen entsprechend, gemäß EEG 2017, soll der Betrieb flexibel und bedarfsorientiert erfolgen wenn der Strom benötigt wird, und der Strompreis an der Börse am höchsten ist. Der Spitzenstrombedarf liegt üblicherweise am Vormittag zwischen 5:00 und 11:00 Uhr sowie am Abend zwischen 17:00 Uhr und 23:00 Uhr. Zu diesen Zeiten sollen alle BHKW Kraftwerke voll in Betrieb sein und Strom und Wärme produzieren. Zu den übrigen Zeiten ist im Normalfall nur ein kleines BHKW Modul für den Erhaltungsbedarf in Betrieb.
  • Um dieser Forderung gerecht zu werden hat die Familie Hölzl in neue zusätzliche BHKW Module mit nun einer elektrischen Gesamtleistung von 1.700 kW investiert. Zusätzlich wurde ein großer Gasspeicher und ein Warmwasserpufferspeicher installiert. Das Biogas wird wie bisher immer in der gleichen Menge produziert, aber in den Phasen mit geringem Stromverbrauch im neuen Gasspeicher gespeichert. Die Wärme wird als Warmwasser dann gespeichert, wenn alle BHKW-Module zu den Spitzenzeiten im Volllastbetrieb sind. So ist es möglich die gesamte erzeugte Energie in Form von Strom und Wärme immer möglichst flexibel, bedarfsorientiert für die Verbraucher zur Verfügung zu stellen.
  • Vermarktet wird der Strom zukünftig gemäß EEG 2017 regional über die Stadtwerke Rosenheim. Die Stadtwerke sind über eine Fernwirksteuerung mit der Biogasanlage verbunden und können den Strom jeweils flexibel, bedarfsorientiert abrufen.
  • Damit dies immer reibungslos möglich ist wurde die Biogasanlage mit modernster Steuerungs- und Sicherheitstechnik ausgerüstet. Damit erfüllt die Biogasanlage Hölzl alle wirtschaftlichen und politischen Anforderungen für die sinnvolle nachhaltige Umsetzung und Bewältigung der politisch geforderten Energiewende.